
Ja, der Titel könnte auch das Bauwerk beschreiben. Lang gezogen streckt es sich mit dem Hang. Längs und quer durch und sogar von unten nach oben und zurück, kann der lange Atem durch strömen. Alles fließt, und noch ist es nicht anzusehen in dieser schönen Holz-Rohbauphase: Am Ende strömen auch die Texturen und Farben vom Zugang zur Fassade über das Dach hinweg und auf der Gartenseite wieder hinab. Doch dazu später mehr…

In Wahrheit beschreibt der Titel zwar das Projekt, aber auch das, was unser aller häufige Realität ist, gerade jetzt in schwierigen Zeiten mit ständiger Unwägbarkeit in allen Bereichen… der lange Atem ist notwendig um ein Bauprojekt zu einem guten Ende zu bringen, und hier stecken wir noch mittendrin.

Doch der Vorlauf hat schon eine eigene Geschichte um ein gaaaanzes Buch zu füllen.

Eine Familie wohnt im gemieteten Haus mit unendlich schönen und laaaangen Garten und die Idee dort am Ende des Gartens selber zu bauen. wird zu einem Plan. Gut. Und auch das ist Teil zur Bildung eines erfolgreichen Teams: die Familie braucht noch ein paar Jahre um den ‚richtigen‘ , und Ihnen empfohlenen Architekt zu kontaktieren 😉

… aber dann geht die Reise los: Grundstückskäufe, Katastervermessung, Verhandlungen und erste Entwürfe und das Ringen mit den besonderen baurechtlichen Bedingungen um das Objekt gut in der Umgebung und für die Bedürfnisse der Bewohner zu erschaffen. Doch dann, stockt es … hier und da.

Die Partie mit behördlichen Dingen wird nach Finden eines echt zufriedenstellenden Entwurfes seeeehr lang und der Traum des Umziehens zu Fuß über den Garten hinweg erlischt, als nun der Vermieter der jetzigen Behausung diese selber benötigt.

In einer Zeit der Interimslösung, in welcher nun schnell gebaut werden sollte, stellen kuriose andere Dinge sich in den Weg. Bis hin zu höchsten baubehördlichen Stellen geht nun der Disput um das ureigene Menschenrecht eine Behausung für die Familie zu bauen.

Mit stoischen und geduldigem Kommunizieren, und letztlich fester Zusammenhalt zwischen Architekt und Bauherren löst sich aber auch dies in Gutem auf. Das Haus darf nun doch wohl auch Eines werden.

Schnell wandelt sich sich der beständige Druck in Euphorie. Bei strahlendem März Sonnen Wetter in diesem Jahre 22 sind ein zwei Wochen aufrichten und abdichten der Holzkonstruktion, gegenüber der zähen Jahre soooo schnell und soooo gut.

Die Herzen jauchen und der lange Atem wird nun nicht mehr immer kurz schneller und aufgeregt wegen möglicher Katastrophen, wie bis dahin, sondern vielmehr aufgrund der Freude, daß nun alles wahr wird.

Und jedem/jeder dem/der die Geschichte und die verstreuten Worte mit dazu addierten Vokalen einfach jetzt schon zu laaaaang war, hat vielleicht noch nicht den Atem um solche wahnsinnige Wege zu gehen, immer mit erhabenen Haupt und Freude dabei…

Aber auch hier gilt: es gibt immer zu jedem Weg eine Vision, auch dorthin, denn das Leben bedeutet Veränderung. Immer und immer wieder.
